Auf ein Neues!
Im November treffen wir uns am Roten Tor! Ein weiteres Holl-Bauwerk, das zu Papier gebracht werden will. Wir hoffen auf gutes Wetter, aber packt trotzdem lieber mal die Mützchen ein. Wer sich zwischendurch aufwärmen möchte, dem empfehlen wir das Cafe "die Kiste" in der Augsburger Puppenkiste.
Sollte es wirklich zum "Zeichnen an frischer Luft" zu kalt sein, werden wir im Museum der Augsburger Puppenkiste zeichnen, in dem sich Jim Knopf, Urmel & Co immer über einen Besuch freuen...
Achtung! Wir treffen uns ab sofort schon ab 13.00 Uhr, um noch ausreichend Tageslicht zu haben.
Wie immer gilt: Jeder der Lust hat vor Ort in der Stadt zu zeichnen, kann an diesen unkomplizierten Treffen mitmachen - und vielleicht wird deine Skizze für die Ausstellung im Sommer 2023 ausgewählt! Weitere Infos zur Ausstellung und zu unserem Projekt "450 Jahre Stadtbaumeister Elias Holl" findet ihr unter dem Reiter "Elias Holl" hier im Blog.
zum Motiv: Schon die römische Via Claudia führte an der Stelle, an der heute das Rote Tor zu fiden ist, in die Stadt hinein. Der Süd-Zugang zur Stadt wurde durch imposante Wallanlagen gesichert: Neben einem breiten, wasserführenden Graben wurde Mitte des 16. Jahrhunderts eine Bastion, d.h. ein künstlicher Erdhügel, aufgeschüttet. Dazu wurden Tagelöhner von überall her verpflichtet, aber auch Augsburger Bürger.
Der Torturm brannte mehrfach ab, wurde neu gedeckt, verputzt und auch „hecher“ (höher) gemacht; seit 1429 hat er den roten Anstrich. 1604 erneuerte Elias Holl die Brücke, 1611 die Bastei, 1622 folgte
der Turm. Holl ließ das Bauwerk „innerhalb abbrechen“ und „auf neue Manier“ mit Dachstuhl und Glockentürmlein aufbauen. Für den Putz notierte er: „steinfarben Wurff und zwischen die Collonen und gürten mit rottem Wurff.“ Die Farbgebung betont die senkrechten Pilaster und die waagrechten Bänder, die den Turm förmlich „zusammenschmieden“. Abgerundete Ecken entsprachen damaligen Militär-Empfehlungen: Man hoffte, an Rundungen würden Wurfgeschosse weniger Schaden anrichten.
Die Wallanlage blieb 1867 vom Abbruch des Festungsrings verschont, da sie weder einer Stadterweiterung noch einer Verkehrserschließung im Wege stand.
Gleich in der Nähe befindet sich noch ein weiteres Holl-Bauwerk: Das Heilig-Geist-Spital. Holls letztes Bauwerk. Während Holl unter zunehmenden Schwierigkeiten am Spital baute, rückte der Dreißigjährige
Krieg an Augsburg heran. Kaiserliche (katholische) Truppen besiegten die protestantischen Armeen und ab 1629 verloren in Augsburg alle Protestanten Amt, Arbeit und Brot, wenn sie ihren Glauben nicht wechseln wollten.
Auch der evangelische Stadtbaumeister Elias Holl wurde 1630 zunächst beurlaubt und schließlich - dank seiner Verdienste immerhin ehrenvoll! - aus dem Amt entlassen. Vollendet wurde das Bauwerk von einem Nachfolger nach Holls Plänen.
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