Aufgepasst! Dieses Mal treffen wir uns am 03. Oktober!
Der verdrehte Turm der Anna-Kirche und das symmetrische Anna-Gymnasium
Treffpunkt 13.30 Uhr im Annahof
Die „Annakirche“, wie Augsburger den Komplex des ehemaligen Karmeliterklosters zu St. Anna nennen, hat eine besondere Geschichte. Sie reicht von der aufwändigen Grablege der katholischen Fugger bis zum „Lutherstüble“, in dem dieser 1518 übernachtete, als er in Augsburg vor Kardinal Cajetan seine Thesen widerrufen sollte (was er bekanntlich nicht tat). Schon 1525 wurde die Kirche als eine der ersten evangelisch: Hier begann in Augsburg die Reformation.
Mit der wachsenden Bedeutung der Annakirche kam der Wunsch nach einem höheren Turm auf, obwohl dafür eigentlich kein Platz war. Man rief Elias Holl, der 1602 die rettende Idee hatte: Er drehte den Turm um 45° und nun passte sein Fundament in den kleinen Innenhof beim Kreuzgang…
Nur wenige Jahre später, 1613, wurde Elias Holl erneut zur Annakirche gerufen: Auf dem Nachbargrundstück sollte für das 1531 gegründete „Gymnasium bei St. Anna“ ein neues Schulhaus errichtet werden. Heute zählt diese Schule zu einem der ältesten Gymnasien Deutschlands!
Holl entwarf ein großzügiges, symmetrisches Gebäude, das auch von außen als Schulhaus zu erkennen ist. Woran? Natürlich an der Schulglocke über dem Giebel mit der Uhr! Pünktlichkeit gehörte auch damals zur obersten Schüler-pflicht! 1616 zog das Anna-Gymnasium in diesen „Holl-Bau“ um und blieb dort für die nächsten 351 Jahre!
Erst 1967 zogen Schüler und Lehrer in einen Neubau im Süden von Augsburg.
Zur Feier des Tage gibt es also gleich zwei Motive zu zeichnen.
PS. es gibt auch ein paar mehr Infos im Holl-Reiter. Klickt mal rein.
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