Samstag, 27. August 2022

3. Sketchwalk #uskeliasholl

Am "dritten Sonntag" im September führt uns der Sketchwalk zum Elias-Holl-Projekt an das Wertachbrucker Tor im Norden der Altstadt. 

Weil sich auch mit dem Augsburger Religionsfrieden der Glaubensstreit nicht beruhigen ließ, erkannten Augsburgs Stadtväter am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges die Notwendigkeit ihre umlaufenden Stadtmauern "sturmfest" zu machen. Stadtbaumeister Elias Holl errichtete daher nicht nur städtische Gebäude, sondern sanierte auch den maroden Mauerring und die Wehrtürme der Stadt - so auch das Wertachbrucker Tor. 

Auch bei diesem Sketchers-Treffen gilt: Zum Urban Sketching sind alle eingeladen mitzumachen, unabhängig von Erfahrung und Können - Anfänger ebenso wie geübte Zeichner und erfahrene Profis. Macht mit und zeichnet mit uns vor Ort! Was erwartet euch? 

Ein fröhliches Treffen von Zeichnern und anschließend ein gemütlicher Austausch im nahen Biergarten "Freibank", meist mit Blick in andere Skizzenbücher (soweit dies gewünscht ist). 

Ihr habt zudem die Chance, dass eure Skizzen in einer Ausstellung im Sommer 2023 im Schaezlerpalais gezeigt werden, die wir mit den Städtischen Kunstsammlungen präsentieren. 



Zum Motiv: Obwohl hohe Mauertürme damals schon nicht mehr üblich waren - weil sie bei Beschuss zu viel Angriffsfläche boten und beim Einsturz ihre Bewacher in den Tod rissen - stockte Elias Holl den bestehenden quadratischen Unterbau mit seiner hohen Durchfahrt um einen achteckigen, oben runden Torturm auf. Die neuen Stockwerke bildeten so eine "starckhe wöhr" und beeindruckten mit "schönen Symbolen für Macht und Wehrhaftigkeit". Die ausgewogenen Proportionen und Gliederungen dienten der Zier, denn das Tor hatte als wichtige Nordzufahrt zur Stadt immer auch eine hohe repräsentative Funktion. Auf der Stadtinnenseite wurde über dem Torbogen eine Marienfigur angebracht, ursprünglich aus Bronze, heute in Stein. Bis heute lassen sich die vielen Schießlöcher der Geschütze erkennen, die bei Alarm von wehrhaften Bürgern bedient wurden. In den folgenden Jahrhunderten war das Tor tatsächlich immer wieder Hauptangriffsziel heranstürmender Feinde, die es mehr oder weniger demolierten.

 


Weil das Wertachbrucker Tor problemlos umfahren wer­den konnte, blieb es bei der Verfüllung des Stadt­gra­bens und der Niederlegung des Festungs­rings im 19. Jhd. vom Abbruch verschont. 

1998 wurde das Bauwerk von der Augsburger Schreiner­in­nung restauriert und beherbergt heute deren Zunft­stu­be.  

Für interessierte Zeichner werden sich am 18. 9. die Türen zum Turminneren und zum Ausblick von dort öffnen! 

(c) Die Grafiken zum Holl-Projekt entwirft für uns Alina aka @mrburnsseinnachbar - DANKE!

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